Hat das Warten bald ein Ende? In diesem Frühjahr soll nach einem langen Weg mit harter Arbeit und vielen Verhandlungen die langersehnte Eröffnung des Museum Of Modern Electronic Music (MOMEM) in Frankfurt gefeiert werden. Die Heimatstadt legendärer Clubs wie Dorian Gray, Omen oder U60311 ist einer der Geburtsorte elektronischer Musik in Europa und somit prädestiniert für das Denkmal jüngster Kultur- und Musikgeschichte.
Bereits 2012 hatten die beiden Technoclub-Gründer Alexander Azary und Talla 2XLC die Idee eines Technomuseums, das die Einflüsse und historischen Dimensionen elektronischer Musik zu neuem Leben erweckt. Damals zeigten junge Leute ein großes Interesse an elektronischer Musik, hatten allerdings nur wenige Möglichkeiten sich über die Hintergründe und Entstehungsgeschichten zu informieren oder auszutauschen. Existierende Musikmuseen konzentrierten sich bisher auf andere Musikrichtungen wie Rock oder Pop. Techno, House oder die Clubkultur im Allgemeinen fanden kaum Platz. Mit dem MOMEM möchten die beiden Frankfurter Szene-Pioniere aktive und prägende Kulturströme endlich erlebbar machen.
Zwei Jahre lang suchten Azary und Talla intensiv nach einer passenden Location, die den Anforderungen ihres Szenetreffpunkts gerecht wird. Im Jahr 2015 kündigten sie schließlich die Eröffnung des MOMEM an: direkt im Herzen Frankfurts, in der Zwischenebene an der Hauptwache.
Mit dem kürzlich genehmigten Darlehen der Stadt Frankfurt in Höhe einer halben Million Euro steht dem MOMEM mittlerweile nichts mehr im Weg. Als erstes Museum für elektronische Musik fungiert das MOMEM als Kulturzentrum und transportiert auf ungefähr 1000m² die Diversität elektronischer Musik und macht historische Hintergründe zugänglich. Verschiedenste Genres, Subgenres und Spielarten elektronischer Musik finden neben Techno Beachtung: Ambient, Electronica, Experimental, House, Drum’n’Bass uvm. Besucher des MOMEM erhalten Einblicke in die Entwicklung der einzelnen Szenen und Stilarten: Dazu gehört nicht nur die Musik selbst, sondern sämtliche kreativen, prägenden Einflüsse der letzten 30 Jahre aus den Bereichen Grafik, Design, Kunst, Technologie oder Mode.
Im geplanten Gesamtkonzept der sog. MOMEM Akademie sind außerdem Diskussionen, Seminare, Lesungen, Filmabende und Albumpräsentationen in gemütlicher Baratmosphäre vorgesehen, die die vergangene und aktuell lebendige Szene wiederspiegeln und kreatives Know-how an jüngere Generationen weitergeben. Neben dem MOMEM Technomuseum wird auch der MOMEM Club eröffnet und lädt zukünftig zum gemeinsamen Raven ein.
Hier geht’s zur Website des MOMEM.
Vielleicht sieht man sich bei der Eröffnung, wir können es jedenfalls kaum erwarten!
Bis dahin,
euer Docklands Blog ❤